Ich habe meine erste Stadtratssitzung durchgestanden. Hurra! Während ich durch die Sitzung döste, ließ mich das Wort „Begrüßungsgeld“ aufhorchen – lässt es doch jeder und jedem Ostdeutschen das Herz sofort schneller schlagen. Aber zu früh gefreut, es handelte sich lediglich um einen AfD-Antrag der „Begrüßungsgeld für Neugeborene“ forderte. Gemeint waren natürlich nur deutsche Kinder. Da dies dann doch zu rechtswidrig (mit den Worten der Verwaltung: „verfassungs- und unionsrechtswidrig“) wäre, hatten sie „EU-Mitgliedsstaat bzw. Assoziierte“ hinzugefügt.Ob den AfDern bewusst war, was sie damit hätten beschließen lassen? Zum Beispiel ist die EU mit der Türkei oder durch das EU-Samoa-Abkommen mit 79 afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten assoziiert. Das wäre fast so, als würde man für ALLE Leipziger Neugeborenen ein Begrüßungsgeld ausloben. Und das konnte ja nicht im Sinne der Deutsches-Blut-für-Deutschen-Boden-Fraktion sein.Immerhin hat am Ende eine Mehrheit dagegen gestimmt. Außer BSW, das war sich noch unsicher, ob es Neugeborene diskriminieren will und enthielt sich mehrheitlich. Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächste Spitzenidee der AfDer. Angebracht wäre beispielsweise Schmerzensgeld für Nicht-AfD-Stadträt*innen. Katharina Subat, StadträtinVeröffentlicht im Amtsblatt der Stadt Leipzig am 12. Oktober 2024 Beitrags-Navigation Die fetten Jahre sind vorbeiAsche, Feuer, Lichtfest